Während der kalten und dunklen Jahreszeit beginnt sich die Vorfreude auf die nächste Blütensaison zu melden und jedes Zeichen von Frühlingserwachen ist hochwillkommen. Unwillkürlich hält man im Garten nach diesen Boten der Hoffnung Ausschau. Man könnte sich dabei ein Geschenk machen, indem man Pflanzen in den Garten holt, die bereits im Winter zu blühen beginnen und unser Gemüt aufheitern. Bekannte Winterblüher sind beispielsweise die Christrose (Helleborus niger), Zaubernüsse (Hamamelis) oder das Winter-Geissblatt (Lonicera x purpusii).
Kaum in Gärten zu sehen ist hingegen die Kretische Schwertlilie (Iris unguicularis), die in der eher trüben Jahreszeit ihre besonders schönen Blüten für uns bereit hält. In ihrer mediterranen Heimat (östlicher Mittelmeerraum und Nordwestafrika) herrschen im Winter ideale Blühbedingungen, aber auch in unseren Breiten kann man sie an einem etwas geschützten Ort kultivieren. An einer sonnigen Hauswand, in durchlässigem Boden, der im Sommer gerne ziemlich trocken sein darf, wird sie sich wohl fühlen. Allerdings darf man nach dem Einpflanzen nicht enttäuscht sein, denn im ersten Jahr wird sie sich zieren, im zweiten zu wachsen beginnen und erst im dritten sieht sie dann so aus, wie man sie sich wünscht und ab dann wird die Pflanze immer schöner. Es braucht also ein bisschen Geduld, die schliesslich mit winterlichen Irisblüten belohnt wird. Diese duften übrigens sogar, was aber durch die kalten Temperaturen oft nicht wahrgenommen wird, es sei denn, man holt sie sich als Schnittblumen in die warme Stube. Bei frostigen Perioden legt diese Iris eine Pause ein, um in milderen Winterphasen wieder weiterzublühen.
In Gärtnereien wird Iris unguicularis leider viel zu selten angeboten. Ich habe sie noch nicht im eigenen Garten, sie steht aber auf der Einkaufsliste weit oben, denn oft genug habe ich sie bei winterlichen Besuchen in Botanischen Gärten bestaunt.